Video-Rückblick: Das war der BODENSEE SUMMIT digital 2025

Am 6. November fand wieder der BODENSEE SUMMIT digital an der HTWG Hochschule Konstanz statt. Die vom Bodenseezentrum Innovation (BZI) organisierte Innovationskonferenz zeigte in diesem Jahr anhand von Impulsen aus der Wissenschaft und praktischen Beispielen aus der Wirtschaft, wie Unternehmen mithilfe von Digitalisierung und Innovation Strategien für mehr Resilienz entwickeln können.
Das Bild zeigt verschiedene Eindrücke zum BODENSEE SUMMIT digital 2025.

Eröffnet wurde die Konferenz von HTWG-Präsidentin Prof. Dr. Sabine Rein, die das Veranstaltungsformat lobte und betonte, dass der Transfer für die Hochschule von großer Bedeutung sei. „Wir wollen ganz konkrete Lösungen aufzeigen, um das Vertrauen in die Wissenschaft wieder zu stärken“, so die Präsidentin. Rein verwies auf die Resilienz als Thema, das aktueller nicht sein könne. „Resilienz bedeutet nicht, dem Wandel standzuhalten, sondern ihn mutig zu gestalten“, schloss die Präsidentin ihre Ansprache mit einem wichtigen Leitgedanken für den Tag.

Präsidentin Prof. Dr. Sabine Rein begrüßt die Gäste.
Die Präsidentin der HTWG Hochschule Konstanz Prof. Dr. Sabine Rein begrüßt die Gäste.

Eine Begrüßung der Gäste durch die Landesregierung Baden-Württemberg erfolgte durch Björn Beck, der das Innovationslabor der Landesregierung leitet. Beck ging darauf ein, wie Europa den Weg in die KI-Transformation beschreitet, um mit dem globalen Voranschreiten der Digitalisierung schrittzuhalten. „Resilienz muss auf ein starkes Fundament aufgebaut werden“, betonte Beck die Relevanz der Digitalisierung.

Drei Keynotes zeigten Handlungsbedarf und Lösungen auf

Prof. Dr. Florian Kunze, Professor an der Universität Konstanz, stellte in seiner Keynote Trends vor, die sich in der Arbeitswelt der Zukunft abzeichnen. Zum einen zeigte er, wie Künstliche Intelligenz (KI) den Arbeitsmarkt verändert, zum anderen, wie der Fachkräftemangel sich auf Unternehmen auswirkt. Zentral sei in diesen Zeiten, durch eine inspirierende, transformationale Führung eine resiliente Führungskultur zu etablieren, schlussfolgerte Prof. Dr. Florian Kunze. „Wenn Sie Ihre Kultur nicht im Blick haben, dann brauchen Sie gar nicht mit strategischen Veränderungen anzufangen“, gab der Experte den Gästen mit auf den Weg.

Prof. Dr. Florian Kunze zeigt, wie sich der Arbeitsmarkt der Zukunft verändern wird.
Prof. Dr. Florian Kunze zeigt, wie sich der Arbeitsmarkt der Zukunft verändern wird.

In zwei weiteren Keynotes betrachteten Martin Fahling, Bereichsleiter International & internationale Fachkräfte bei der IHK Reutlingen, und Dr. Sabrina Schneider, Blum Stiftungsprofessorin an der FHV – Vorarlberg University of Applied Sciences, das Thema Resilienz aus unterschiedlichen Perspektiven. Martin Fahling beleuchtete, wie kleine und mittlere Unternehmen durch Weitblick globale Hürden in der Internationalisierung meistern können. Er stellte dabei verschiedene EU-Regulierungen vor und zeigte, welche Chancen diese eröffnen, aber auch, welche Hürden sie bereithalten.

Dr. Sabrina Schneider spannte den Bogen zwischen Resilienz und KI. Sie beleuchtete, wie Unternehmen durch Routinen, Heuristik und Improvisation eine organisationale Resilienz aufbauen können. Die Expertin zeigte, dass KI dabei unterstützen und als Trainingsfeld für Resilienz dienen könne. „KI gibt uns die Möglichkeit, eine organisationale Resilienz aufzubauen“, hielt die Expertin fest.

Praxisnahe Pitches ermöglichten Diskussionen und Vertiefungen

Die in den Keynotes angesprochenen Thesen zum Fokusthema Resilienz durch Digitalisierung und Innovation wurden in zehn praxisnahen Pitches vertieft. In den anschließenden Pitch-Diskussionen konnten die Teilnehmenden mit den Expert:innen aus der Vierländerregion Bodensee in den Dialog treten, Lösungsansätze diskutieren und eigene Ideen einbringen.

Stephan Scherrer von der Praxis Seegarten zeigte praxisnah, wie psychologische Sicherheit die Resilienz in Unternehmen steigern kann. Dabei spiele eine nachhaltige Führungskultur eine große Rolle, erläuterte der Experte anhand von Beispielen. „Psychologische Sicherheit ist der stärkste Prädiktor für Team-Performance“, schloss Scherrer seinen Vortrag.

In der Pitch-Diskussion vertieft Stephan Scherrer, wie sich psychologische Sicherheit und Resilienz auf eine nachhaltige Führung auswirken.

Dr. Noëlle Moser – van der Geest und Dr. Barbara Fuchs zeigten in je einer Pitch-Präsentation, wie Digitalisierung und Resilienz zusammenspielen. Resilienz sei die neue Führungsstärke, zeigte Dr. Barbara Fuchs anhand von vier Leitthesen. „Es macht keinen Sinn, mit der KI anzufangen, wenn Sie noch keine Datenbasis haben“, gab die Expertin den Zuhörer:innen mit auf den Weg. Dr. Noëlle Moser – van der Geest beleuchtete, wie eine automatisierte Vitaldatenmessung den Klinikalltag entlasten und durch digitale Anwendungen resilienter gestalten kann.

Lisa Allmayer, aus Liechtenstein als Vertreterin von digihub.li angereist, zeigte anhand eines Praxisprojekts, wie durch Datenermächtigung ein nachhaltiger und transparenter Umgang mit Daten ermöglicht werden kann.

Extra aus Liechtenstein angereist: Lisa Allmayer.

Auch aus der HTWG Hochschule Konstanz waren zwei Experten auf dem SUMMIT vertreten. Prof. Dr. Erdal Yalçin, Professor für Volkswirtschaftslehre und Internationale Wirtschaftsbeziehungen, beleuchtete, mit welchen Schwierigkeiten Unternehmen im Außenhandel konfrontiert werden. Das Risiko sei weltweit gestiegen und deshalb müssten sich Unternehmen heutzutage in einer Welt gesteigerten Risikos behaupten können. Ein wichtiger Ansatz, um dies zu schaffen, sei die Risikodiversifizierung, machte der Experte deutlich. Prof. Dr. Marc Strittmatter, Professor für Wirtschaftsrecht, verhandelte, ob Regulierungen in der Digitalisierung die Resilienz steigern können oder nicht. Regulierung, wie zum Beispiel der EU AI Act, biete Potenzial, stelle Unternehmen aber auch vor Herausforderungen, stellte der Experte in Aussicht.

Aus der HTWG Hochschule Konstanz: Prof. Dr. Marc Strittmatter.

Dr. Caroline Obolensky, CEO am Thurgauer Institut für digitale Transformation (TIDIT) verdeutlichte, dass resiliente KI mehr verlangt als Rechenleistung: Sie erfordert bewusste Entscheidungen über Effizienz, Vorhersagequalität und gesellschaftliche Verantwortung.

Jens Laufer und Frank Vonderlind beleuchteten aus der Perspektive der Wirtschaft, welche Wechselwirkungen es zwischen Unternehmenskultur und strategischen Veränderungen gibt. Strategie sei wichtig, aber nicht alles, denn Ausdauer und Kultur seien ebenfalls von Bedeutung, machte Jens Laufer deutlich. Auch Frank Vonderlind ging anhand von drei Thesen darauf ein, wie Kultur der Strategie entgegensteht. Veränderungsbereitschaft sei kein Projekt, sondern eine Haltung, schloss der Experte seinen Vortrag.

Sandra Linder von der bwcon GmbH stellte das Konzept der Foresight vor und erläuterte, wie mit dieser die Gestaltung der Zukunft praxisnah angegangen werden kann.

Gelungener Ausklang und Ausblick auf weiterführende Kooperationen

In einem Rückblick und Blitzlicht wurden die wichtigsten Erkenntnisse des Tages zusammengefasst. Dr. Sabrina Schneider betonte, wie wichtig Resilienz als Future Skill sei und auch in der Lehre noch mehr als solches berücksichtigt werden müsse. Mit Blick auf den Außenhandel betonte Martin Fahling, wie wichtig die Entbürokratisierung für eine wirksame Resilienz sei. Die Expert:innen waren sich auch darin einig, wie wichtig grenzüberschreitende Netzwerke sind, um die Region resilienter zu machen. Diesbezüglich gebe es in der internationalen Bodenseeregion schon viele gute Ansätze, aber es könnten noch Hürden abgebaut werden, fasste Dr. Sabrina Schneider zusammen.

Die Expert:innen und Teilnehmenden nutzten die Pitch-Diskussionen, um in den Dialog zu gehen.

Mit rund 130 Teilnehmenden, einem spannenden Programm und vielseitigen Netzwerkmöglichkeiten war der BODENSEE SUMMIT digital 2025 ein großer Erfolg. In einem Schlusswort dankte Alexandra von Riegen, Leiterin Transfer und Netzwerke an der HTWG Hochschule Konstanz, allen Beteiligten für einen spannenden Tag mit Austausch und vielen neuen Eindrücken. Es konnten Kontakte geknüpft werden und Inspirationen für zukünftige Projekte mit nach Hause genommen werden. Der Tag wurde mit einem Apéro zum Ausklang gebracht und die Teilnehmenden lobten erneut das Format und den Mehrwert der Veranstaltung.

Der nächste BODENSEE SUMMIT digital wird am 21. Oktober 2026 zum Thema Strategische Transformation stattfinden.

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