Das Verbundprojekt ALFRIED, gefördert durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), untersuchte am Testfeld Friedrichshafen, wie automatisiertes und vernetztes Fahren (AVF) in innerstädtischen Logistikprozessen eingesetzt werden kann, um ein zukunftsfähiges und nachhaltiges Mobilitätssystem zu gestalten.
Ausgangslage und Herausforderungen
Friedrichshafen steht wie viele Städte vor den zentralen Herausforderungen einer steigenden Straßenauslastung, wachsender Logistikbedarfe und einer erhöhten Komplexität im Mischverkehr zwischen motorisierten und nicht-motorisierten Verkehrsteilnehmern. Diese Faktoren wirken sich sowohl auf die Verkehrssicherheit als auch auf die Effizienz des städtischen Verkehrsflusses aus. Ziel von ALFRIED war es daher, durch intelligente Systeme Staus zu reduzieren, Routen zu optimieren und die Verkehrseffizienz für alle Beteiligten zu erhöhen.
Lösungsansatz
Das Projekt verfolgte einen systemischen Ansatz: Im Mittelpunkt stand die Weiterentwicklung des komplexen Mobilitätssystems Friedrichshafens, insbesondere durch intelligente Infrastrukturen und die Einrichtung einer Smart City Leitstelle. Mit ihrer Rolle als Mittelzentrum bietet die Stadt ideale Voraussetzungen, um innovative Konzepte zu erproben, die auch auf andere Städte und Regionen übertragbar sind.
Eine Schlüsselinnovation lag in der Entwicklung sogenannter intelligenter Leitpfosten. Diese sind mit Sensorik, Datenverarbeitung und drahtloser Kommunikation ausgestattet und ermöglichen eine kontinuierliche Erfassung und Übermittlung verkehrsrelevanter Daten. Damit leisten sie einen Beitrag zur Vernetzung von Fahrzeugen und Infrastruktur sowie zur Steuerung des Verkehrs in Echtzeit.
Teilprojekt „Smart-Energy“
Eine besondere Herausforderung bei der Umsetzung war die Energieversorgung der zahlreichen stationären und mobilen Leitpfosten im Straßennetz. Im Rahmen des Teilvorhabens Smart-Energy arbeitete Hahn-Schickard an der Entwicklung eines multimodalen Energy Harvesting Systems, das in Kombination mit intelligentem Energiemanagement eine unabhängige und wartungsarme Energieversorgung sicherstellen soll. So können die elektronischen Komponenten der Infrastruktur zuverlässig betrieben und gleichzeitig Betriebskosten sowie Wartungsaufwände reduziert werden.
Bedeutung und Ausblick
ALFRIED zeigte exemplarisch, wie Städte durch die Integration von automatisiertem und vernetztem Fahren, intelligenter Infrastruktur und innovativen Energieversorgungslösungen den Weg zu einer zukunftsfähigen urbanen Logistik und Mobilität ebnen können. Die gewonnenen Erkenntnisse sind nicht nur für Friedrichshafen, sondern auch für andere Städte und Regionen in Deutschland und Europa von Relevanz, die ihre Mobilitätssysteme nachhaltiger, sicherer und effizienter gestalten wollen.
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