Baden-Württemberg zieht eine positive Bilanz
Das Vorsitzjahr Baden-Württembergs war geprägt von starken Impulsen rund um Mobilität, Digitalisierung, Umwelt- und Naturschutz sowie wirtschaftliche Kooperation im internationalen Bodenseeraum. Ein zentrales Ergebnis: Die dauerhafte Gründung der 4 Länder Mobil GmbH, die künftig den öffentlichen Verkehr rund um den See koordinieren und weiterentwickeln soll. Mit insgesamt 29 beteiligten Partnern setzt sie einen neuen Maßstab für grenzüberschreitende Mobilitätsplanung.
Auch in der Klimaschutzstrategie der Region gab es Fortschritte. Verkehrsminister Winfried Hermann stellte den Stand einer umfangreichen Vertiefungsstudie zur klimaneutralen Schifffahrt vor, ein wichtiger Schritt zur Umsetzung des IBK-Fünf-Punkte-Plans und zur langfristigen Dekarbonisierung der Bodenseeschifffahrt. Der Einsatz erneuerbarer Kraftstoffe wie HVO wird dabei als kurzfristig wirksame Brückentechnologie bewertet.
In der Europapolitik befasste sich die Konferenz mit dem neuen bilateralen Vertragspaket zwischen der Schweiz und der EU. Ministerpräsident Winfried Kretschmann betonte dessen Bedeutung für Forschung, Energieversorgung, Mobilität sowie Programme wie Horizon Europe und Erasmus+.
Zürich setzt 2026 den Fokus auf gelebte Nachbarschaft und mögliche Zukunftsbilder 2050
Mit der Übergabe des Vorsitzes richtet der Kanton Zürich den Blick gezielt auf das Jahr 2050. Regierungsrat Ernst Stocker machte deutlich: Die IBK soll sich in ihrem Vorsitzjahr mit der Frage beschäftigen, wie sich der internationale Bodenseeraum langfristig entwickeln kann – politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich.
Zürich plant mehrere Schwerpunkte und Veranstaltungen:
- IBK-Jugendkonferenz im Juni 2026
- Politische Delegationsreise nach Bern zum Thema grenzüberschreitende Energie- und Verkehrsinfrastruktur
- Verleihung der IBK-Förderpreise in der Sparte „Transdisziplinäre Projekte“
Im Zentrum steht dabei stets die Frage, wie Partnerschaft, Vertrauen und Zusammenarbeit im Jahr 2050 aussehen sollen, besonders in einer zunehmend volatilen Welt.

Friedrichshafener Erklärung: Stärkung der Kooperation in zentralen Zukunftsfeldern
Ein wichtiges Ergebnis der Konferenz ist die einstimmig verabschiedete Friedrichshafener Erklärung. Sie bekräftigt das gemeinsame Engagement der Mitgliedsländer und -kantone in den Bereichen:
- Forschung und Innovation
- Biodiversität und nachhaltige Entwicklung
- Mobilität und Infrastruktur
Die Erklärung unterstreicht den Anspruch der IBK, die Anliegen des Bodenseeraums stärker in Berlin, Bern, Wien, Vaduz und Brüssel sichtbar zu machen. Viele Zukunftsfragen, etwa zur Wasserstoffversorgung oder zu Verkehrsnetzen, benötigen schließlich übergeordnete politische Rahmenbedingungen.
Weitere Beschlüsse der Konferenz
- Dauerhafte Fortführung der IBK-Verwaltungsakademie Vierländerregion Bodensee
Sie stärkt die Kompetenzen von Verwaltungsmitarbeitenden, die grenzüberschreitend arbeiten, und fördert so die langfristige Zusammenarbeit in der Region. - Weiterentwicklung der nachhaltigen Mobilität im Bodenseeraum
Die IBK wird Mobilität über Grenzen hinweg auch in den kommenden Jahren strategisch in den Mittelpunkt stellen.
Ausblick
Mit dem Wechsel zum Kanton Zürich beginnt ein Vorsitzjahr, das die Zukunft der Bodenseeregion in den Blick nimmt und die grenzüberschreitende Nachbarschaft strategisch weiterentwickeln soll. Die IBK startet damit mit klaren Zielen und neuen Impulsen in das Jahr 2026 und setzt ein starkes Zeichen für eine gemeinsame, nachhaltige und resiliente Zukunft rund um den Bodensee.